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Der Erde geht das Trinkwasser aus

Nachhaltiger Umgang wird immer wichtiger

Dem Wasser hat die Erde alles Leben und den Namen "blauer Planet" zu verdanken. 71 % Prozent unserer Erdoberfläche besteht aus Wasser und dieses scheinbare Übergewicht fördert den Trugschluss, dass Wasser unendlich vorhanden ist ...

Wasser bedeckt zu 71 % unseren Planeten. 97 % davon ist Salzwasser. Nur 1% der Wasservorräte weltweit ist direkt als Trinkwasser verfügbar und extrem ungleich verteilt. Während die einen vor den Fluten fliehen, ringen die anderen um wenige Tropfen des kostbaren Nass. In vielen Regionen der Erde ist sauberes Wasser Mangelware, oft müssen Frauen und Kinder Kilometer weit gehen, um einen Eimer Wasser zu ergattern.


Wasserprobleme nehmen stetig zu

Qualitativ und quantitativ sind die Wasservorkommen vor allem im Nahen Osten und Nordafrika, Zentralasien und Teilen von Australien bereits heute an einem kritischen Punkt angekommen. In Spanien entsteht die erste Wüste Europas, viele Seen – darunter der Aralsee- und Flüsse trocknen aus. Eine massive Zunahme der Wasserprobleme erwarten Experten in Zukunft außerdem im südlichen Afrika, in Pakistan sowie in China und in Indien.

Im Jahr 2025 werden 1800 Millionen Menschen nach Angaben der FAO in Ländern oder gar Regionen mit absolutem Wassermangel leben.

Zum Thema Wasserverbrauch kurz ein Zahlenbeispiel, das uns schlagartig die Augen öffnet: in Indien verbraucht ein Mensch – Landwirtschaft und Industrie nicht eingerechnet – pro Tag 25 Liter Wasser, in Deutschland 129 und in Dubai 500 (!) Liter


Über 1 Milliarde Menschen hat keinen Zugang zu sauberem Wasser

Unseren Kindern lernen wir, dass wir das Wasser abdrehen sollten, während wir zwei Mal am Tag je drei Minuten Zähne putzen, aber tun wir es auch wirklich immer?


Während Wasser in den Industrieländern ganz selbstverständlich und jederzeit in beliebiger Menge und  Trinkqualität aus den Leitungen kommt, haben mehr als eine Milliarde Menschen nach Angaben der WHO und UNICEF keinen Zugang zu sauberem Wasser.

Mehr als doppelt so viele Menschen (2,6 Milliarden Menschen) haben keine Möglichkeit, sanitäre Einrichtungen wie Toiletten zu benutzen. Die Menschheit leidet unter zunehmender Wasserknappheit, während der Wasserverbrauch steigt.


Warum Wasser immer knapper wird

  • Übernutzung der Wasserressourcen:
    Wasser füllt Ozeane, Seen, Flüsse aber auch Swimmingpools, Bewässerungsanlagen für Golfplätze; Wasser wird für die Bewässerung von Erdbeeren in Südspanien verwendet. Die Übernutzung der Wasserressourcen ist mit Abstand die größte Gefahr für die weltweite Wasserversorgung und die treibende Kraft der globalen Wasserkrise. Der Natur wird mehr Wasser entnommen, als sie bereitstellen kann und das natürliche Wiederaufbereitungssystem an seine Grenzen gebracht.

  • Bevölkerungswachstum:
    Um rund 80 Millionen Menschen wächst die Weltbevölkerung laut Schätzungen der Vereinten Nationen jährlich und mit diesen Menschen der Durst. Insgesamt ist der Wasserverbrauch nach Berechnungen der FAO zweimal so stark gestiegen, wie die Bevölkerung gewachsen ist. Mit dem Bevölkerungswachstum steigen aber vor allem der Bedarf an Nahrungsmitteln und damit auch der Bedarf an Wasser. Die Landwirtschaft ist nach Angaben des World Water Assessment Programme (WWAP)
    mit einem Verbrauch von bis zu 75% der Wasservorräte mit Abstand weltweiter Spitzenreiter im Wasserverbrauch. Die „Produktion“ von Fleisch gehört mit 16.000 Litern pro Kilo zu den wasserintensivsten Produkten.

  • Die globale Erwärmung:
    Die globale Erwärmung lässt nicht nur die Regenzeit in manchen Regionen ungewöhnlich stark ausfallen, sondern auch die Trockenzeiten in vielen Regionen länger werden. Experten rechnen mit bis zu 30 % weniger Regen in ohnehin schon trockenen Regionen wie Südafrika oder Teilen von Brasilien. Zunehmende Ernteausfälle sind die Folge. 24 bis 700 Millionen Menschen werden in Zukunft zu Flüchtlingen aufgrund von Wasserarmut (umgekehrt werden 47% der Weltbevölkerung in Regionen mit Hochwasserproblemen leben).

  • Wasserverschmutzung:
    Die globale Wasserkrise ist vor allem eine Abwasserkrise. Zunehmende Verschmutzung von Wasser in Folge von Verstädterung, industriellen Abwässern und Abfällen führt zu Umweltschäden, die irreversibel sind und die ohnehin schon knapper werdenden Trinkwasservorräte dezimieren. Im Norden Chinas wurden durch jahrzehntelanges unkontrolliertes industrielles Wachstum die Flüssen und Seen derart verschmutzt, dass heute über 200 Millionen Chinesen ohne Zugang zu sauberem Trinkwasser leben. Aber auch ins Mittelmeer, eines der am stärksten belasteten Meere weltweit, fließen jährlich zwei Millionen Tonnen Öl, 800.000 Tonnen Nitrate und 60.000 Tonnen Waschmittel (mehr dazu beim Institut für Verfahrenstechnik, Universität Bremen)


Was geht uns das an?

1. Wassermangel macht krank

Verschmutztes Wasser und fehlende sanitäre Einrichtungen verursachen und verbreiten Krankheiten und sind ein extrem hohes Gesundheitsrisiko. Millionen Menschen sterben jährlich aufgrund von vermeidbaren Krankheiten, die durch unsauberes Wasser entstehen, darunter fünf Millionen Kinder. Laut der Weltgesundheitsorganisation WHO sind 88 % aller Erkrankungen auf verschmutztes Wasser zurück zu führen.

2. Wassermangel macht Hunger


Eine Wasserkatastrophe wird schnell zur Hungerkatastrophe. Denn die Land- und Viehwirtschaft ist direkt vom Wasser abhängig.

3. Wassermangel macht Konflikte


Der "Kampf" um Wasser führt zu politischen Disputen und Konflikten innerhalb und zwischen Staaten. Wasser wird zum (knappen) Wirtschaftgut  – bei steigendem Bedarf. Experten befürchten, dass Wasser in Zukunft aufgrund ungeklärter Nutzungsrechte zunehmend zur Konfliktressource werden wird.


WAS KÖNNEN / SOLLEN WIR TUN ?

Es liegt in der Verantwortung eines jeden Einzelnen, ob Wasser verschwendet, gespart oder verunreinigt wird. Ein nachhaltiger Umgang mit Wasser ist für uns alle absolut wichtig und auch möglich. Jeder einzelne noch so kleine Schritt ist ein Zeichen für nachhaltigen (Wasser-)Schutz. Vielleicht sollten wir - wie Johann Grander - die Natur mehr respektieren und das Wasser als Lebewesen zu betrachten, dann würden wir automatisch sorgfältiger und bewusster mit dieser Ressource umgehen.

Nützen wir die Chance - nicht nur am Weltwassertag sondern 365 Tage im Jahr - damit der Erde (und uns) nicht das Trinkwasser ausgeht.

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